Montag, 20. Juli 2015

Kulinarische Deutschlandreise nach Ruhpolding

Das „Salz“ im Bayern-Urlaub: Die Ruhpoldinger Küche

Traditionen, Tracht und eine typisch bayerische Brotzeit gehören zum Urlaub in Ruhpolding. So naturbelassen wie das „Land der Holzknechte“, sind auch die Zutaten für die Ruhpoldinger Schmankerl.

Bis vor etwa 100 Jahren bestimmten sie den Alltag in Ruhpolding: Die Holzknechte, die das Holz aus den Ruhpoldinger Bergwäldern auf der Traun und ihren Seitenbächen, wie der Urschlauer Ache, bis zur etwa 15 Kilometer entfernten Saline Traunstein „trifteten“. Die Klausen in Röthelmoos und Seehaus sowie das Ruhpoldinger Holzknechtmuseum erinnern an die gefährliche Arbeit, die für die Gewinnung des wertvollen Salzes notwendig war. Die Bedeutung des Wassers ist in Ruhpolding geblieben, wenn auch nicht als Transportmittel, so als Quelle der Gesundheit: Die Ruhpoldinger St. Georgsquelle ist für ihre hervorragende Wasserqualität über die Grenzen hinaus bekannt. In Deutschlands Naturkosthandel zählt sie, zusammen mit der St. Leonhardsquelle, zu den Marktführern unter den Mineralwässern. Im Ruhpoldinger Ortsteil Maiergschwendt kann man das köstliche Nass selber zapfen. Stolz können die Ruhpoldinger auch auf ihr Ruhpoldinger Bier sein, das die bekannte Brauerei Wieninger seit 2015 in den Handel bringt. In den Gasthöfen und Wirtshäusern im Tal bestimmen außerdem typisch bayerische, saisonale Köstlichkeiten aus Omas Rezeptbuch die Tageskarten, beispielsweise Butternudeln mit Sauerkraut. Legendär sind auch der „Obatzte“, eine würzige Käsecreme, die mit Brezen serviert wird sowie der köstliche Speck und der Almkäse, den es auf den Almen und Berggaststätten gibt. Und Ruhpolding-Urlauber lassen sich außerdem auf keinen Fall einen Windbeutel mit Sauerkirschen und Sahne entgehen, auf der Sonnenterrasse der berühmten Windbeutelgräfin. Danach geht es mit der passenden Wanderausrüstung auf die Berge zum Verbrennen der Kalorien...

Kulinarische Termine in Ruhpolding
06.09.15: Georgiritt mit verkaufsoffenem Sonntag

Donnerstag, 18. Juni 2015

Deutschland Reise zum Jubiläum der deutschen Einheit

Spannende Zeitreise im Reiseland Thüringen rund um das Thema 25 Deutsche Einheit
Über 25 Jahre ist es her, dass sich die ehemalige DDR in ein neues Land verwandelte. Eine vielgestaltige Erinnerungskultur im Reiseland Thüringen verspricht außergewöhnliche Erlebnisse – Grenzmuseen, Gedenkstätten, Wander- und Radwege am ehemaligen Grenzstreifen zeugen von den bewegenden Ereignissen, die sich hier einst zutrugen. Auch Museen greifen dieses Ereignis auf interessante Weise auf und laden Besucher auf eine spannende Zeitreise ein.

Wo einst Menschen Fluchtversuche aus der DDR in den Westen unternahmen, befindet sich heute ein Ort der Erinnerung. Die Gedenkstätte Point Alpha zwischen Geisa in Thüringen und Rasdorf in Hessen greift die dramatischen Ereignisse während des Kalten Krieges und der innerdeutschen Teilung auf. Im Jahr 2011 wurde die Mahn- und Gedenkstätte mit dem europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Stille Zeugen der bewegenden Vergangenheit sind der amerikanische Stützpunkt sowie teils originale, teils rekonstruierte Grenzsicherungsanlagen samt Grenzturm auf ostdeutscher Seite. Eine große Dauerausstellung veranschaulicht das tägliche Leben mit der Grenze. Die Wendejahre 1989/90 lassen sich per Multivisionsschau hautnah nachvollziehen. Ab Februar 2015 wird es zudem eine neue Dauerausstellung zur Geschichte des Grünen Bandes zu sehen sein. Seit der Einrichtung der Gedenkstätte 1996 haben insgesamt 1,5 Millionen Besucher Point Alpha besucht. Ein beeindruckendes Kunstobjekt der Point Alpha Stiftung ist der „Weg der Hoffnung“ entlang des ehemaligen Todesstreifens. Vierzehn monumentale Skulpturen symbolisieren den gewaltlosen Widerstand gegen die kommunistischen Diktaturen Mittel- und Osteuropas.
Inmitten der Landeshauptstadt Erfurt dokumentiert die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße eine bewegende Vergangenheit: Hinter den Mauern des roten Backsteinbaus betrieb das Ministerium für Staatssicherheit der DDR eine Untersuchungshaftanstalt. Mehr als 5.000 Menschen, die sich dem Regime widersetzten, wurden hier inhaftiert. Bis es am 4. Dezember 1989 zum lang ersehnten Wendepunkt kam: Couragierte Menschen besetzten die Erfurter Bezirksverwaltung der Staatssicherheit in der Andreasstraße – es war die erste Besetzung einer Bastion der gefürchteten "Stasi". So erinnert die multimediale Dauerausstellung „Haft, Diktatur, Revolution. Thüringen 1949-1989“ zum einen an die Unterdrückung, zum anderen an den Widerstand während der SED-Diktatur in Thüringen 1949-1989.
In Thüringens Grenzmuseen erinnern Zäune, Beobachtungstürme sowie Dauer- und Wechselausstellungen an die innerdeutsche Teilung. Alle Museen bieten thematische Führungen, Vorträge, Seminare und ein breites museumspädagogisches Angebot. Das Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen ist eine dieser Erinnerungsstätten: Die Ausstellung befindet sich teilweise in den Originalräumen des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des Übergangs. Der anliegende „Grenzlandweg“ verbindet auf 6 Kilometern 24 Infopunkte, zum Teil original erhaltene Grenzsperranlagen und Beobachtungsbunker. Am Grenzmuseum „Schifflersgrund“ in Asbach-Sickenberg entstanden um einen Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen Ausstellungsräume und Freiflächen mit Militärtechnik aus Ost und West. Ein Kilometer Streckmetallzaun, Spurensicherungs-streifen und Kolonnenweg komplettieren das Außengelände. Als „Little Berlin“ bezeichneten die Amerikaner das geteilte Dorf Mödlareuth in Südostthüringen. Ein Museum stellt die Geschichte der deutschen Teilung dar; Teile der 700 m langen Betonsperrmauer, des Metallgitterzaunes sowie der Beobachtungsturm sind im Original erhalten geblieben. Im Zweiländermuseum Rodachtal im südthüringischen Streufdorf wird die Geschichte einer Region in Franken und Thüringen gezeigt, die 40 Jahre lang geteilt war.

Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze verläuft heute das so genannte Grüne Band. Durch die jahrelange Abgeschiedenheit konnte sich die Natur hier frei entfalten – eine artenreiche Tier- und Pflanzwelt konnte sich entwickeln und ein wertvolles Biotopverbundsystem entstand. Thüringen besitzt mit 763 Kilometern den längsten Abschnitt am Grünen Band. Per Handy, MP3-Player oder Audioguide berichten Experten über Flora und Fauna, Geschichte und Sehenswürdigkeiten. Spannend sind die Schilderungen von Zeitzeugen über den Alltag in der DDR und Fluchtversuche. Eine fast unberührte Natur lässt sich zu Fuß oder mit dem Rad am Grünen Band genießen – zahlreiche, gut ausgeschilderte Wege im Südharz, Eichsfeld, der Thüringer Rhön, dem Thüringer Wald oder dem Thüringer Schiefergebirge laden dazu ein.
Von einer anderen Seite zeigen Ausstellungen in Apolda und in Weberstedt den Alltag in der DDR. Die Reiseschreibmaschine Erika, ein Kaffee namens Mocca Fix, das Waschmittel ATA – diese und weitere typischen Produkte der DDR gibt’s in der Museumsbaracke „Olle DDR“ in Apolda zu sehen. Neben einer nachgestalteten Neubauwohnung können unter anderem auch das Büro eines Parteifunktionärs und ein Betriebsschwesternzimmer besichtigt werden. Im Trabiparadies Weberstedt am Nationalpark Hainich dreht sich alles um die „Rennpappe“.

Seit 1990 stellte Trabantliebhaber Volkmar Helbing eine Vielzahl von „Unikanten“ wie z.B. Feuerwehrfahrzeuge, Getränkewagen, Krankenwagen, Mannschaftscabrio, Milchauto, Sheriff-Trabi und viele weitere Einzelstücke in unzähligen Arbeitsstunden her. Das Trabiparadies bietet zudem als besonderen Service den Verleih eines Trabant-Kübel oder eines Trabant 601 Limousine an. Wie wär’s also mit dem hautnahen Erlebnis des „Trabi-Feelings“ auf einer Tour durch den Hainich? Eine außergewöhnliche Zeitreise ist zudem das größte DDR-Spielzeugmuseum Deutschlands in Ilmenau. Mehr als 8.000 Spielzeuge und Raritäten von der Eisenbahn über Blechspielzeug bis hin zu Figuren des Fernsehfunks der ehemaligen DDR können hier bestaunt werden.

Dienstag, 17. April 2012

Deutschland Reise: Mit dem Rad auf Fehmarn

Radfahren auf Fehmarn: Schönste Tourenvorschläge und neue Radwege auf der Ostsee-Sonneninsel
Nah am Wasser gebaut – auf der Ostseeinsel Fehmarn hat man es nie weit bis zum Meer. Am besten lässt sich die Insel per Rad entdecken. Passende Tourenvorschläge sind vor Ort erhältlich. Und der Radtourismus wird auf der Insel großgeschrieben: Das Radwegenetz wird ständig verbessert und ausgebaut.

Tourenvorschlag für eine Tagestour auf der Sonneninsel
Perfekter Startpunkt für eine Insel-Rundtour auf zwei Rädern ist Puttgarden im Norden der Insel: Am Fährhafen kann man die großen Pötte bestaunen und eine kräftige Brise Rückenwind tanken. Von hier geht es immer am Presener Deich entlang bis zur eindrucksvollen Steilküste. Auch das Inselinnere hat viel zu bieten, zum Beispiel die Klausdorfer Niederung mit einem alten Hafenlauf. Hier wurden verschiedene Reste von alten Booten und Fischereigeräten gefunden – und er soll sogar als Schlupfwinkel von Piraten gedient haben. Ein Abstecher lohnt auch nach Burgtiefe, dem touristischen Zentrum der Insel im Süden mit der Burgruine Glambek. Diese wurde im 13. Jahrhundert erbaut und im 30-jährigen Krieg zerstört.  Wer mehr über die Geschichte der Inselmetropole Burg erfahren möchte, ist im Peter-Wiepert-Heimatmuseum richtig. Sehr sehenswert ist auch die St. Nikolai-Kirche – die größte Kirche der Insel. Fisch-Liebhaber sollten auf der Tour den Kommunalhafen von Burgstaaken nicht verpassen: Hier erhalten sie täglich fangfrischen Fisch. Hinter dem Hafenbecken stößt man auf den alten Bahndamm der ehemaligen Inselbahn, der heute als Kiesradweg hervorragend „erfahrbar“ ist. Auf dem Rückweg nach Puttgarden lohnt ein Stopp in Bannesdorf, wo Fehmarns kleinste Kirche steht. Die St. Johannis-Kirche ist dem Grundriss des Ratzeburger Doms nachgebaut, im hölzernen Glockenturm befindet sich Schleswig-Holsteins viertälteste Glocke.

Diesen und viele weitere Tourenvorschläge finden Urlaubsgäste der Insel Fehmarn im Inselplan, den sie gegen Vorlage dieses Artikels kostenfrei in einer der beiden Touristinformationen des Tourismus-Service Fehmarn erhalten. Und auch ohne Karte kommen Radfahrer ans Ziel: Auf der Insel sind insgesamt acht Rundtouren von jeweils 20 bis 30 Kilometern Länge ausgewiesen. Darüber hinaus führen die Radfernwege „Ostseeküstenradweg“ und „Mönchsweg“ über die Insel.

Flach, eben und landschaftlich überaus reizvoll: Die Insel Fehmarn ist für Radurlauber ideal. Eine neue Strecke ist bereits im vergangenen Frühjahr eröffnet worden: Zwischen Gahlendorf und Klausdorf wurde die Lücke zum Ostseeküstenradweg geschlossen. „Wir freuen uns sehr, diesen schönen Radweg entlang der Küste im Osten der Sonneninsel Fehmarn für unsere Gäste anzubieten. Neue Bänke laden ein, hier eine Pause einzulegen und die Landschaft auf sich wirken zu lassen“ so Tourismusdirektorin Imke Bolle.

Mehr Informationen über die Sonneninsel Fehmarn, über die Radangebote und Kartenmaterial erhalten Interessierte beim Tourismus-Service Fehmarn unter Telefon 04371 / 506 300

Donnerstag, 22. März 2012

Deutschland Reise: In die Gärten Bayerns

Botanische Zeitreise: Bayerisches Gartennetzwerk zeigt 2012 die bunte Vielfalt verschiedenster Epochen
Initiative wächst auf 20 Anlagen von Schlossparks bis zu kleinen Privat-gärten / Ausführliche Broschüre mit Kontakten, Veranstaltungen sowie Hinweisen zur Landesgartenschau in Bamberg
Das 2011 ins Leben gerufene Bayerische Gartennetzwerk präsentiert sich zum Start in den Frühling 2012 mit neuen Mitgliedern und einer informativen Broschüre, die auf eine botanische Zeitreise führt. Der Einladung, die vielfältigen Garten- und Parkanlagen Bayerns zu entdecken, sind im letzten Jahr so viele Besucher gefolgt, dass die Initiative auf 20 Mitglieder wächst und sein Angebot weiter ausbaut. In den Gärten und Parks zeigt sich eine außergewöhnlichere Vielfalt an Pflanzenarten, sie erzählen aber auch jahrhundertalte Geschichten und regen dazu an, den grünen Oasen im grauen Alltag mehr Raum zu geben und deren Erholungswert optimal zu nutzen. „Mit dem Bayerischen Gartennetzwerk möchten wir deshalb nicht nur die Bekanntheit dieser Refugien und Kleinode weiter erhöhen, sondern auch das Bewusstsein für ihre Schönheit und ihren Wert bei den Bürgerinnen und Bürgern stärken“, erklärt Katja Hessel, Bayerns Staatssekretärin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.

Blühende Vielfalt
Das Angebot der Gärten wurde im zweiten Jahr der Initiative erweitert und die Informationen noch detaillierter aufbereitet. Vom barocken Arzneipflanzengarten über historische Kurparks, altehrwürdige Hofgärten, modern angelegte Naturlehrpfade für Kinder bis hin zu einem Meisterwerk asiatischer Landschaftsgärtnerei auf über 5.000 Quadratmetern erhalten die Leser Angaben über Öffnungszeiten, Besonderheiten, Einkaufsmöglichkeiten und gastronomische Einrichtungen. Einige der Gärten bieten zudem nicht nur die verschiedensten Pflanzenarten, sondern auch die Gelegenheit seltene Vogelarten in ihrem Element zu erleben.

Blühende Ausstellung
Ein besonderes Augenmerk sollten alle Gartenfreunde dieses Jahr auch auf Franken legen: Vom 26. April bis zum 7. Oktober 2012 ist Bamberg Gastgeber der Landesgartenschau. Auf dem ehemaligen Industriegelände ERBA, auf dem einst Baumwolle gesponnen wurde, zeigt sich die UNESCO-Stadt von ihrer grünen Seite. Um die Industrievergangenheit thematisch widerzuspiegeln, verweben sich Pflanzen, Wasser, Stoffe und Gewebe zum roten Faden des Gartenfestes. Zum Beispiel der Flor aus 250.000 Tulpen, der sich in anderthalb Monaten wie eine rote Zickzacklinie über die Halbinsel erstrecken wird.

Arzneikräutergarten- Nummer gegen Gartenkummer
Läuse an den Rosen oder Fragen zur besten Saatzeit für den Rasen? Unter der Telefonnummer 0931 9801-147 stehen die Experten der Bayerischen Gartenakademie bei allen Fragen rund um Beet, Rasen und Pflanzen mit Hilfestellungen zur Seite. Der Hinweis zur „Grünen Nummer“ - dem Bayerischen Gartentelefon - findet sich in der Broschüre, die ebenfalls weitere Informationen zu staatlichen Gärten und Parks enthält.

Montag, 21. November 2011

Künstlertage an der Ostsee

23 Künstler aus zehn Ländern wirken in Hotels und Restaurants des Ostseebades
Kreativ in Kühlungsborn: Das Ostseebad liegt vom 1. bis 4. Dezember in den Händen von 23 Künstlern aus zehn Ländern, die das touristische mit einem künstlerischen Angebot verweben. Während der Kunsttage, die vom Kulturverein "Mecklenburg Inspiriert" organisiert werden, präsentieren sie die Ergebnisse ihrer zuvor vor Ort geleisteten Arbeit, die von Malerei, Fotografie und Installation über Tanz, Musik und Performance bis hin zu Video und Film reicht. In der so genannten Kreativsaison, die am 1. November begann und bis zum 15. Dezember andauert, wirken die Kunstschaffenden in Hotels, Gutshäusern, Restaurants, Cafés, Museen und Galerien im Ostseebad und dessen Umgebung gemeinsam mit mecklenburgischen Kollegen und inspirieren sich dabei gegenseitig. Urlaubsgäste haben unterdessen die Gelegenheit, die Entstehung von Kunstwerken mitzuerleben und eng mit den Künstlern in Kontakt zu kommen, die in den Hotels und Gästehäusern nicht nur arbeiten und ausstellen, sondern dort auch wohnen.

Auch während der Kunsttage vom 1. bis zum 4. Dezember sind Interessierte eingeladen, sich bei Workshops, Vorträgen, offenen Musik- und Theaterproben mit den entstandenen Werken auseinanderzusetzen. An jedem der vier Kunsttage sind Ausstellungen und Aufführungen zu erleben. Eröffnet werden die Kunsttage am 1. Dezember um 18.30 Uhr im Restaurant Vielmeer im Kühlungsborner Yachthafen. Tags darauf gibt die Künstlerin Lucineh Hovanissian ein Konzert mit traditioneller armenischer Musik. Unter dem Titel "Schmuck im interkulturellen Dialog" stellt der israelische Designer, David Ben Zion, Schmuck, der auf traditionelle Weise aus Silberdraht hergestellt ist, im Upstalsboom Hotelresidenz & SPA aus. Dort präsentieren darüber hinaus die Mecklenburger Künstlerinnen Jule U. Müller und Claudia Brehpol Schmuckstücke aus dem Nordosten Deutschlands. Während der "Theatralen Führung mit Realympanica", die jeweils nur für eine Person konzipiert ist, begeben sich die Zuhörer per Kopfhörer in die Gedankenwelten dreier Künstlerinnen aus Portugal, Rumänien und Deutschland, die in einem Schauspiel ihre unterschiedlichen Eindrücke von Kühlungsborn schildern. Zu erleben ist die halbstündige Performance jeweils von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr im Hotel Westfalia in Kühlungsborn.

Unterkunft und Verpflegung für die Künstler werden von den gastgebenden Häusern wie dem Gut Klein Nienhagen oder dem Hotel Polar-Stern in Kühlungsborn übernommen. Unterstützt wird das Projekt darüber hinaus von weiteren touristischen Unternehmern sowie Vereinen wie z. B. dem Roten Pavillon oder der Kunstmühle Schwaan. Ziel der Initiative ist es, die Region in der Nebensaison kulturell zu beleben und den teilnehmenden Künstlern Anregungen aus dem Nordosten zu geben. Weitere Informationen gibt es beim Kulturverein "Mecklenburg Inspiriert" unter der Rufnummer 038293 439552

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Deutschland Reise: Der Zinn-Meister vom Ammersee: Kugeln mit perfekten Kurven

Gunnar Schweizer gießt den filigranen Weihnachtsschmuck als weltweit letzter mit der Hand.
Im Dezember, wenn die Adventsmärkte aufs Fest einstimmen, hat er Hochsaison

Erst die perfekten Rundungen machen echte Schönheit aus. Denn die bis zu 20 frisch gegossenen, filigranen Teile einer Weihnachtskugel in spe müssen einzeln gebogen und zusammengelötet werden. „Nur wenn die Legierung des Zinns stimmt, klappt das. Ansonsten brechen die Teile auseinander“, sagt Gunnar Schweizer, der mit der Zinngießerei Babette Schweizer in Dießen am Ammersee die wohl weltweit letzte ihrer Art betreibt – und in der während der Adventszeit wieder Hochbetrieb herrscht. Seine von Hand gegossenen Christbaumkugeln zählen zur Königs-Disziplin des Handwerks. Die seiner Vorfahren zierten sogar schon die Weihnachtsbäume des bayerischen Adels. Und das ist ausschließlich dem Geschäftssinn seiner Ahnen zu verdanken, die vor über 150 Jahren die zinnernen Zeichen der Zeit erkannten.

„Anfang des 20. Jahrhunderts verbrachten die Erzieher der königlichen Prinzen ihre Sommerfrische gerne am Ammersee und freundeten sich mit meinen Vorfahren an“, erzählt Gunnar Schweizer aus der von Generation zu Generation überlieferten Firmen- und Familiengeschichte seiner Gießerei, die 1796 gegründet wurde und die sich seit 1798 in dem historischen Haus an der Dießener Herrenstraße befindet. Der Brauch, an Weihnachten Tannenbäume aufzustellen und diese mit Kugeln zu schmücken, hielt zu jener Zeit von Norden her zaghaft Einzug in die höfische Gesellschaft und brachte die Schweizers auf eine Idee: Christbaum-Kugeln aus Zinn mussten her. „Formen waren genug vorhanden, weil wir ja schon welche als filigrane Halbkugeln für Hausaltäre und auch  als Theaterschmuck gossen“, sagt Schweizer. Gesagt, getan. Und so gingen 1850 die ersten Zinn-Kugeln in manuelle Produktion, die dann gleich einen herrschaftlichen Baum krönten und noch heute zu den Bestsellern der Schweizers zählen.

Ob Brasilien, Japan oder die USA – die runde Rarität ziert die Weihnachtsbäume auf der ganzen Welt. Schon oft wurde versucht, das Meisterstück, das bis zu 150 Euro pro Stück kostet, maschinell zu kopieren. Vergeblich. „Die Qualität unserer Kugeln lässt sich nur durch Handarbeit erreichen“, weiß Schweizer. Je nachdem wie filigran das Stück werden soll, wählt er die Konsistenz des Zinns. „Dabei verlasse ich mich auf mein Gefühl und natürlich Erfahrung“, verrät der Zinn-Meister, der in seiner kleinen Werkstatt über 1000 Formen hortet. Viele davon sind uralt oder stammen von seiner Tante, die Bildhauerin war und zahlreiche Vorlagen schuf, deren Zinn-Varianten die Vitrinen der Verkaufsräume füllen.

Weil die Schweizers ihre Familiengeschichte in Ehre halten, ist in dem großen Haus noch vieles wie im 18. Jahrhundert, als Urgroßmutter Babette den Betrieb leitete, der seitdem ihren Namen trägt. Die Türen, der Boden, die Treppe - „alles noch original“, sagt Schweizer. Besucher schätzen besonders die heimelige Atmosphäre im Café, das an die Ausstellungs- und Verkaufsräume grenzt.

Die schönsten Adventsmärkte
Der Dießener Weihnachtsmarkt lädt am 3. und 4. Dezember im Angesicht des imposanten Marienmünsters zum stimmungsvollen Streifzug von Stand zu Stand. Nur Kerzen und Feuerstellen illuminieren den Markt, auf dem rund 50 heimische Künstler und Kunsthandwerker allerhand Selbstgemachtes anbieten. Besucher erwartet eine bunte Mischung aus professioneller Handwerkskunst und liebevoll gebastelten Geschenkideen, einfachen und hochwertigen Materialien. Das alles in einer einzigartigen Atmosphäre ohne elektrisches Licht.

Nur auf das Wesentliche konzentriert man sich in der Vorweihnachtszeit auch auf dem Heiligen Berg in Andechs, wo am zweiten Adventswochenende eine ganz besondere Attraktion wartet: Auf dem kleinen, gemütlichen Christkindlmarkt am Kloster scharen sich die Besucher um eine lebende Krippe. Vor allem die Kinder staunen über die alttestamentarische Szenerie mit echten Tieren und einheimischen Laiendarstellern.

Weitere Infos:
Tourismusverband Starnberger Fünf-Seen-Land, Wittelsbacherstraße 2c, 82319 Starnberg

Dienstag, 27. September 2011

Alles Käse im Freilichtmuseum: Genießer-Markt rund um die Dorenburg

Das Niederrheinische Freilichtmuseum wird für ein Wochenende zur Genießer-Hochburg. Am Samstag, 1., und Sonntag, 2. Oktober, öffnet das Museum in Gefrath seine Tore von 10 bis 18 Uhr für Freunde des guten Geschmacks. Die Besucher können ausgefallene und erlesene Käsesorten von Kuh, Schaf und Ziege probieren und erwerben.
Damit nicht nur Käseliebhaber auf den Geschmack kommen, gibt es ein reichhaltiges Angebot von der traditionellen Grillwurst bis hin zu frischen Champignons, Crêpes, kalten und warmen Getränken. Neben heimischen Produkten werden internationale Spezialitäten und Hausgemachtes wie Marmelade, Pesto, Honig und vieles mehr angeboten. "Betreiber von 25 Ständen haben ihr Kommen zugesagt”, sagt Museumsleiterin Anke Wielebski. Vom Eingang am Hof Hagen bis in den Innenhof der Dorenburg und vorbei an der Wiese des Spielzeugmuseums bis zur Hofanlage Rasseln findet das bunte Treiben statt.
Dieter Schommer vom Tante-Emma-Laden des Museums holt am Sonntag seine Schürze raus und backt frisches Brot im Steinofen. Er wird unterstützt vom Museumsverein, dessen Mitglieder Zwiebelkuchen, Federweißen und Wein verkaufen. Der Tante-Emma-Laden ist am Samstag und Sonntag geöffnet und bietet Leckereien wie Flöns und Röggelchen an.
Das Spielzeugmuseum ist allerdings geschlossen, der Umbau läuft auf Hochtouren. "Ab dem 4. März geht es dort weiter", sagt Anke Wielebski.